Montag, 6. Januar 2014

Weihnachten – Klappe die 2.

Nach zwei Wochen in Yerevan, dem europäischem Weihnachten, dem Neujahr, einer Menge Spaß und Unbeschwertheit, bin ich gestern, am 05. Januar wieder nach Gyumri gefahren. Meine Entscheidung in Yerevan, die langen Unterhosen anzuziehen, war richtig, denn auch wenn es in Yerevan bei konstanten -10 Grad und nicht selten kälter war…Gyumri schlägt das alles um glatte 10 Grad weniger. 

Also…zurück in Gyumri und das Hallo mit meiner Gastfamilie war groß. Ich war kaum zur Tür rein, da "drängte" man mich bereits liebevoll ins Wohnzimmer. Und ich war total baff, denn in der Mitte des Raumes war ein großer Tische aufgestellt, auf dem ein ganzer Supermarkt aufgebahrt schien. Eine beeindruckende Feiertagstafel, kann ich Euch sagen. 




Und in der Ecke des Raumes fand sich sogar ein kleiner Weihnachtsbaum.



Wir haben dann also Platz genommen und keine 10 Minuten später hatten Gvork und ich zwei Wodkashots intus. Gehört zur Gastfreundlichkeit, was soll ich da machen.
Das Essen war wahnsinnig lecker. Es gab Schweinekeule, Tolma (oder Dorma, weiß nicht genau, wie das geschrieben wird), mit Reis gefüllte Weinblätter, eine Menge Wurstköstlichkeiten, Brot natürlich und jede Menge Süßkram. Nach zwei Stunden hatten wir dann vier Wodka intus. Ich sag ja…Gastfreundschaft. Wir haben dann auch mit einer Tochter der Familie geskypt, welche in Russland wohnt. Und die Tochter aus Yerevan war auch da. Gemeinsam haben wir also den Nachmittag verbracht, Kaffee getrunken, Kuchen verspeist und, so gut es mir eben möglich war, geredet.




Der Brauch ist es, dass man zu Weihnachten von Haus zu Haus zieht und dort einfach einkehrt. Also natürlich nur die Häuser der Familienmitglieder, Freunde und vielleicht Arbeitskollegen. Aus diesem Grund steht in jedem Haus eine solch beeindruckende Tafel bereit, denn man weiß nie, wer kommt, wann er kommt, mit wie vielen er kommt und wie lange er bleibt. 
Meine Gastfamilie ist da aber ein bisschen reserviert. Die Tochter aus Yerevan meinte, sie mögen es nicht so, von Haus zu Haus zu ziehen. Und wenn sie es machen, dann geht meistens nur der Vater.

Traditionelles Weihnachten ist dann heute, am 06. Januar. Dem Epiphanias…also dem Fest der Erscheinung des Herrn. Aber es ist mehr "casual", wenn man das so sagen darf. Nicht wie bei uns am 24. Dezember. Dennoch ist die Woche vom 31. Dezember bis zum 06. Januar die Woche der gedeckten Tafel und der ungetrübten Gastfreundschaft. Und in der Nacht vom 12. zum 13. Januar wird dann das alte Jahr verabschiedet. Mal sehen, wie das gefeiert wird.

Die armenischen Alpen – Tzaghkadzor

Neben all der Feiertagsstimmung in Yerevan, dem vielen Essen und dem ganzen nichts tun, habe ich aber auch ein bisschen das Land erkundet. Letzten Freitag war ich in Tzaghkadzor, dem Wintersportgebiet in Armenien überhaupt. Es war kalt, ok, und ich hatte weder Mütze noch Handschuhe am Mann. Selber schuld. Aber es war traumhaft, auch wenn ich absolut nicht der Wintersporttyp bin. 

Hier die Bilder:







Wie man sehen kann, war es sehr nebelig aber das hat die Atmosphäre in keiner Weise geschmählert. Im Gegenteil, der Blick vom Sessellift ins Tal, mit dem Nebelmeer links und rechts, war sehr beeindruckend. Und es war mein erster Ritt auf einem Sessellift überhaupt. Und das in Armenien.

Mittwoch, 1. Januar 2014

2013 war gestern – na gut…vorgstern

Ich wünsche allen auf diesem Wege noch ein gutes, glückliches und phänomenales Jahr 2014. 
Vielleicht sollte man nicht so viel in Superlativen reden, aber von Nichts kommt ja Nichts. 

Also – Silvester in Yerevan.
Spannende Angelegenheit, denn schließlich hat man mir versichert, dass Neujahr das wichtigste Fest für die Armenier ist. Dem entsprechend groß waren die Erwartungen auf diesen Event.
Begonnen haben wir aber mit einem großen, langen und gemütlichen Essen in der Wohnung von FYCA (Federations of Youth Clubs of Armenia), der Organisation, die mich hier betreut. Die Wohnung, liebevoll der Bunker genannt, ist mein zu Hause, wenn ich in Yerevan bin. Für den Anlass haben die hier vertretenen Nationen (Ungarn, Niederlande, Amerika und Deutschland) jeder ein Gericht auf den Tisch gezaubert – das war zumindest der Plan. Im Endergebnis sah es dann so aus, dass die ungarische Partei das meiste gekocht und gebraten hatte, die Niederländer haben ein köstliches Karotten-Kartoffel-Speck-Gemisch beigetragen, Amerika war mit Eis vertreten und Deutschland hat… naja...ich hab den Alkohol gekauft. Und das Brot.

Da es immer noch verdammt kalt ist in Yerevan (-18 Grad in der Nacht), sind wir auch nicht so früh aufgebrochen um auf dem Republic Square das neue Jahr zu begrüßen. Kurz vor halb zwölf ging es dann mit Sekt bewaffnet in die Kälte. Die Stadt war überraschend ruhig. Ich hatte die ganze Zeit die vergangenen Silvester in Deutschland im Kopf. Wenn schon nachmittags um vier mit dem Geknalle angefangen wird und man Angst haben muss, was zwischen die Beine geschmissen zu bekommen…oder der Briefkasten das zeitliche segnet. Von alle dem war nichts zu spüren. 
Auf dem Republic Square hatte man eine Bühen aufgebaut und es waren tatsächlich Leute da. Aber die Massen waren überschaubar. In Armenien wird das Ereignis des Jahres dann wohl doch im Familien- und Freundeskreis gefeiert. Aber für uns war es genug. Wir haben noch andere Freiwillige getroffen und haben zwanzig Minuten zu armenischem Schlager getanzt. 

Bühne auf dem Republic Square

Punkt zwölf (nach armenischer Uhr) flog ein kurzes, aber schönes Feuerwerk um unsere Ohren und wir uns um den Hals…Happy New Year hier, Happy New Year da. Küsschen links, Küsschen rechts, Sekt gesüffelt…!




Lange haben wir uns aber auf Platz dann nicht mehr aufgehalten, weil, ich sagte es bereits, es verdammt kalt war. Wir sind dann in einen Club und…ach was…Eintritt zahlen…ok. Wie viel? 5000 Dram (10 Euro). Ne danke. Nächster Club. Geschlossen, weil nicht geöffnet. Toll! 
Die erste Stunde des neuen Jahres haben wir also damit verbracht einen Ort zu finden, um 2014 gebührend zu feiern. Beim dritten Versuch hat es dann geklappt. Im Hemmingway´s musste man zwar auch Eintritt zahlen, aber da wir so oft da sind und gut mit dem Barmann können, mussten wir nichts bezahlen. Gute Party…!

Den 1. Januar haben wir relativ spät begonnen.
Um jedoch nicht völlig nutzlos zu sein, haben wir uns entschlossen, einen Neujahrsspaziergang zu machen. Wir waren in der Kirche…nur um mal hallo zu sagen, und haben uns die in Nebel gehüllten Kaskaden angeschaut. Die Atmosphäre war ruhig, gemütlich…keine Hektik oder Eile. Das hat mir gefallen. 


Der Garten des Parlaments


Die Kaskaden im Nebel

Im kommenden Jahr wird es einiges zu berichten geben, denke ich. Schließlich habe ich ja noch nicht mal im Ansatz alles gesehen, was es in Armenien zu sehen gibt. Und es gibt ja auch noch angrenzende Staaten, die ich erkunden möchte. Und nicht zu vergessen, die Arbeit im GSCC. 
Die nächsten zwei Tage werde ich noch in Yerevan sein und dann geht es zurück nach Gyumri um Weihnachten mit meiner Gastfamilie zu verbringe. Davon berichte ich dann später!

Lasst es Euch gut gehen…!
Macht das beste draus! Und denkt dran…das nächste Jahr kommt bestimmt.






Dienstag, 31. Dezember 2013

Նոր Տարի


Hallo Ihr Lieben,

in etwas weniger als sieben ein halb Stunden ist das Jahr für ich vorbei. Bei Euch dauert es ein bisschen länger.

Ich hoffe, ihr verbringt den Jahreswechsel mit Menschen, bei denen Ihr euch wohl fühlt und das ihr neben guten Vorsätzen und vielleicht etwas Bedauern über die nicht eingehaltenen Vorsätze aus dem Vorjahr auch Zeit und Muse findet mit Spaß und Leichtigkeit ins Neue Jahr zu starten.

Ich wünsche Euch nur das Beste und ein bisschen mehr!

Schnorhavor Nor Tari!

Donnerstag, 26. Dezember 2013

Weihnachten – Klappe die 1.

Die Feiertage sind vorbei, auch wenn es in Armenien gar keine Feiertage waren. 
Aber mit den Freiwilligen aus Yerevan habe ich drei schöne und entspannte Tage verbracht und es kam, so weit von der Heimat, der Familie und den Freunden entfernt, auch Weihnachtsstimmung auf.

Am 24. Dezember waren wir in der Kirche. 
Obwohl Kirche hier sehr gewaltig klingt, denn eigentlich war es nur ein großer, kalter Raum, in dem der evangelische Gottesdienst abgehalten wurde. Für dieses Land waren erstaunlich viele Inder in der Kirche. Es gab viele Weihnachtslieder und natürlich die Predigt. Wenn man nicht alles glaubt, was die einem erzählen, dann lässt es sich in der Kirche schon aushalten. In den richtigen Momenten muss man einfach weghören. Aber selbst die Predigt hat mich zum Nachdenken angeregt. So schlecht war es dann also nicht.



Nach der Kirche und dem gefühlten hundertsten "Merry Christmas" sind wir ins Eden, einen Kleinen Pub mit Restaurantflair gegangen und haben unser Weihnachtsessen abgehalten. Es gab Wein und Käse, French Fries, Hähnchen Curry, Salat und armenische Gerichte, deren Namen ich allerdings vergessen habe. Außerdem, und das machte den Abend zu einer perfekten Veranstaltung, hatten wir Livemusik. Ein Gitarrist und eine Sängerin…nichts großes also, aber es war wunderbar.



Vom Eden ging es dann noch ins Hemmingway`s, unserer Stammbar wenn man so will. Hier haben wir den Abend mit Kaffee und Whiskey ausklingen lassen.

Geschenke gab es dann am 25. Dezember und es war gar nicht so einfach die zu bekommen.
Wir haben nämlich nicht einfach Geschenke an jemanden vergeben sondern mussten sie uns in einem Spiel verdienen.
Zur Vorbereitung hatte jeder erstmal die Aufgabe, so viele Geschenke wie möglich für 1500 Dram, also knapp 3 Euro, zu beschaffen und diese in Zeitungspapier zu packen. Auf dem Tisch lagen gefühlte 30 bis 35 Päckchen. Dann ging es ums Eingemachte. In der ersten Runde ging es darum, die Geschenke von der Mitte des Tisches an die Leute zu verteilen. Je nach Glück, konnte man sich ein Geschenk aus der Mitte des Tisches nehmen, oder gar von anderen Mitspielern "klauen" oder man war der Pechvogel, dem ständig die Geschenke vor der Nase weggenommen wurden. 
Die zweite Runde wurde dann verschärft, denn nun wurden die Geschenke nach und nach ausgepackt und dann verteilt, geklaut oder getauscht…und das gab natürlich heftige Debatten, denn nun wusste man ja, was die Geschenke waren. Herrlich.




Ich bin mit einer Schachtel Zigaretten, einem Feuerzeug und einem schönen Schreibheft vom Tisch aufgestanden. Habe fast alle meine Geschenke für das Heft eingetauscht, weil ich es so toll fand.

Nach dem Krieg um die Geschenke sind wir dann auf Party gegangen und haben bis in den Morgen gefeiert.

Den 26. Dezember haben wir dann etwas ruhiger begonnen und beendet. Und dazwischen ist auch nicht viel passiert. Aber bei einem kleinen Spaziergang durch das kalte und geschmückte Yerevan sind dann doch noch diese Bilder entstanden.






Ich bleibe jetzt bis nächstes Jahr in Yerevan. Neujahr soll hier ein große Sache sein…wichtiger als Weihnachten – das wird hier erst am 6. Januar gefeiert. Ich bin gespannt!

Olaf – neuer Mitbewohner in der Yerevaner Wohnung.

Montag, 23. Dezember 2013

Շնորհավոր Սուրբ Ծնունդ

Ich wünsche Euch allen besinnliche Stunden im Kreise Eurer Lieben, der Familien und Freunde.

Auch wenn Weihnachten in Armenien erst am 06. Januar gefeiert wird, ist auch in Yerevan schon ein bisschen der Weihnachtsspirit eingekehrt...



Ich werde das Fest im Kreise der Freiwilligen in Yerevan verbringen. Geplant sind ein Kirchenbesuch mit einem anschließenden Essen. Photos und wie es war, gibt es dann, wenn alles vorbei ist.

Bis dahin hoffe ich, dass alle die, die das hier lesen, ein frohes Fest habe.


Donnerstag, 5. Dezember 2013

Reden wir mal über das Wetter

Ich weiß ja, dass Xaver Euch an der Küste gerade extrem zu schaffen macht. Aber wer mit mir tauschen will, der sei herzlich eingeladen...



Ich trage nun also stolz meine langen Unterhosen und man hat mir versichert, dass das erst der Anfang ist. Na super. Rauchen wird nun auch mehr und mehr zum Extremsport für den man zwei Jahre lang trainieren muss und alles in allem sind meine Sachen alle zu dünn für diesen Winter. Prima.