Donnerstag, 26. Dezember 2013

Weihnachten – Klappe die 1.

Die Feiertage sind vorbei, auch wenn es in Armenien gar keine Feiertage waren. 
Aber mit den Freiwilligen aus Yerevan habe ich drei schöne und entspannte Tage verbracht und es kam, so weit von der Heimat, der Familie und den Freunden entfernt, auch Weihnachtsstimmung auf.

Am 24. Dezember waren wir in der Kirche. 
Obwohl Kirche hier sehr gewaltig klingt, denn eigentlich war es nur ein großer, kalter Raum, in dem der evangelische Gottesdienst abgehalten wurde. Für dieses Land waren erstaunlich viele Inder in der Kirche. Es gab viele Weihnachtslieder und natürlich die Predigt. Wenn man nicht alles glaubt, was die einem erzählen, dann lässt es sich in der Kirche schon aushalten. In den richtigen Momenten muss man einfach weghören. Aber selbst die Predigt hat mich zum Nachdenken angeregt. So schlecht war es dann also nicht.



Nach der Kirche und dem gefühlten hundertsten "Merry Christmas" sind wir ins Eden, einen Kleinen Pub mit Restaurantflair gegangen und haben unser Weihnachtsessen abgehalten. Es gab Wein und Käse, French Fries, Hähnchen Curry, Salat und armenische Gerichte, deren Namen ich allerdings vergessen habe. Außerdem, und das machte den Abend zu einer perfekten Veranstaltung, hatten wir Livemusik. Ein Gitarrist und eine Sängerin…nichts großes also, aber es war wunderbar.



Vom Eden ging es dann noch ins Hemmingway`s, unserer Stammbar wenn man so will. Hier haben wir den Abend mit Kaffee und Whiskey ausklingen lassen.

Geschenke gab es dann am 25. Dezember und es war gar nicht so einfach die zu bekommen.
Wir haben nämlich nicht einfach Geschenke an jemanden vergeben sondern mussten sie uns in einem Spiel verdienen.
Zur Vorbereitung hatte jeder erstmal die Aufgabe, so viele Geschenke wie möglich für 1500 Dram, also knapp 3 Euro, zu beschaffen und diese in Zeitungspapier zu packen. Auf dem Tisch lagen gefühlte 30 bis 35 Päckchen. Dann ging es ums Eingemachte. In der ersten Runde ging es darum, die Geschenke von der Mitte des Tisches an die Leute zu verteilen. Je nach Glück, konnte man sich ein Geschenk aus der Mitte des Tisches nehmen, oder gar von anderen Mitspielern "klauen" oder man war der Pechvogel, dem ständig die Geschenke vor der Nase weggenommen wurden. 
Die zweite Runde wurde dann verschärft, denn nun wurden die Geschenke nach und nach ausgepackt und dann verteilt, geklaut oder getauscht…und das gab natürlich heftige Debatten, denn nun wusste man ja, was die Geschenke waren. Herrlich.




Ich bin mit einer Schachtel Zigaretten, einem Feuerzeug und einem schönen Schreibheft vom Tisch aufgestanden. Habe fast alle meine Geschenke für das Heft eingetauscht, weil ich es so toll fand.

Nach dem Krieg um die Geschenke sind wir dann auf Party gegangen und haben bis in den Morgen gefeiert.

Den 26. Dezember haben wir dann etwas ruhiger begonnen und beendet. Und dazwischen ist auch nicht viel passiert. Aber bei einem kleinen Spaziergang durch das kalte und geschmückte Yerevan sind dann doch noch diese Bilder entstanden.






Ich bleibe jetzt bis nächstes Jahr in Yerevan. Neujahr soll hier ein große Sache sein…wichtiger als Weihnachten – das wird hier erst am 6. Januar gefeiert. Ich bin gespannt!

Olaf – neuer Mitbewohner in der Yerevaner Wohnung.

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