Letzte Woche kehrte ich dem schönen Armenien, seinem Essen, den Kirchen und den Partys in Yerevan den Rücken um in Georgien schönes Essen, Kirchen und Partys genießen zu können.
Mit dem Nachtzug ging es von Yerevan nach Tiflis und von dort aus weiter mit der Marshutka nach Sighnaghi.
Nachtzug nach Tiflis |
Ich war beim sogenannten On-Arrival-Training in Sighnaghi.
Was habe ich da gemachte? Eine gute Frage...
Im Großen und Ganzen ist dieses Training dafür gedacht, die Freiwilligen auf ihr Jahr in der Kaukasusregion vorzubereiten. Dazu gehörte unter anderem, dass wir etwas über das Programm EVS (European Volunteer Service) gelernt haben – den Aufbau der Organisation, deren Philosophie und vieles mehr. Des Weiteren haben alle 26 anwesenden Freiwilligen (Polen waren eindeutig in der Überzahl) ihre Projekte vorgestellt. Wir haben gelernt wie man Projekte plant und wie man mit seiner Host Organisation verhandelt, wenn mal etwas nicht so klappt, wie es soll.
Interkulturelles Lernen war der dritte große Punkt. Warum agieren die Menschen in Georgien, Armenien und Aserbaidschan so, wie sie nun mal reagieren. Spannendes Thema.
Das spannendste war aber natürlich die ganzen anderen Freiwilligen kennen zu lernen.
Die Projekte der anderen zu sehen und sich Probleme von anderen anzuhören war wirklich interssant. Vor allem kam ich zu dem Schluss, dass ich nicht der Einzige mit Problemen bin und dass man, wenn man sich mit anderen darüber austauscht, der Lösung irgendwie ein gutes Stück näher gekommen ist.
Aber ich muss auch zugeben, dass es zum Ende hin sehr anstrengend war mit so vielen neuen Leuten umzugehen. Das ganze System "Small Talk" ist mir doch ein bisschen suspekt gewesen zum Schluss.
Sighnaghi ist übrigens ein beschauliches Städtchen.
Wirklich klein aber wunderschön und umgeben vom Kaukasus.
Sonntag Nachmittag sind wir dann nach Tiflis gefahren, wo wir bis Montag geblieben.
Diese Stadt ist...interessant! Aber schaut selbst!
Und weil das alles noch nicht genug ist, waren wir von Montag auf Dienstag noch in einer kleinen Stadt nahe Tiflis namens Rustavi. Dort haben wir Freiwillige aus dem Training getroffen und waren abends lecker Essen. Ich sage nur: Khinkali! Verdammt lecker!
Dienstag haben wir uns dann die Innenstadt angesehen. Wobei Innenstadt eine Straße meint für die man keine halbe Stunde benötigt um sie komplett abzuschreiten. Aber wenn man schon mal da ist...
Dienstag Nachmittag ging es dann mit allen zurück nach Tiflis und wir haben uns noch ein bisschen die Stadt angesehen, waren Kaffee trinken und vor der Abreise noch einmal Khinkali essen.
Dienstag Abend ging es dann mit dem Nachtzug zurück nach Gyumri.
Und hier noch die schönste Geschichte der Woche:
Der Zug kam 3:45 Uhr in der früh in Gyumri an. Es war...wer hätte das gedacht...dunkel wie die Nacht und es war schei...kalt. Kein Taxi. Ich bin also mit meinem Gepäck über eine Stunde durch Gyumri gelaufen um zu meiner Gastfamilie zu kommen. Auf der Straße habe ich ein paar Bekanntschaften mit Straßenhunden gemacht...wir haben uns prima verstanden.
Bei der Familie angekommen, es war um 5 Uhr morgens...hm...ich hatte vergessen Bescheid zu geben, wann ich ankomme. Also haben natürlich alle geschlafen. Ich habe vorsichtig ans Tor geklopft, irgendwas hat mir gesagt, dass es sehr unhöflich wäre, die Familie zu wecken. Also habe ich bis 8 Uhr morgens in der Eiseskälte vor dem Tor des Hauses verbracht. Was soll man dazu sagen? Das passiert mir nicht noch mal.