Donnerstag, 21. November 2013

Eine Woche Georgien

Liebe Folgende!

Letzte Woche kehrte ich dem schönen Armenien, seinem Essen, den Kirchen und den Partys in Yerevan den Rücken um in Georgien schönes Essen, Kirchen und Partys genießen zu können.

Mit dem Nachtzug ging es von Yerevan nach Tiflis und von dort aus weiter mit der Marshutka nach Sighnaghi.

Nachtzug nach Tiflis

Ich war beim sogenannten On-Arrival-Training in Sighnaghi.
Was habe ich da gemachte? Eine gute Frage...

Im Großen und Ganzen ist dieses Training dafür gedacht, die Freiwilligen auf ihr Jahr in der Kaukasusregion vorzubereiten. Dazu gehörte unter anderem, dass wir etwas über das Programm EVS (European Volunteer Service) gelernt haben – den Aufbau der Organisation, deren Philosophie und vieles mehr. Des Weiteren haben alle 26 anwesenden Freiwilligen (Polen waren eindeutig in der Überzahl) ihre Projekte vorgestellt. Wir haben gelernt wie man Projekte plant und wie man mit seiner Host Organisation verhandelt, wenn mal etwas nicht so klappt, wie es soll.
Interkulturelles Lernen war der dritte große Punkt. Warum agieren die Menschen in Georgien, Armenien und Aserbaidschan so, wie sie nun mal reagieren. Spannendes Thema.

Das spannendste war aber natürlich die ganzen anderen Freiwilligen kennen zu lernen.
Die Projekte der anderen zu sehen und sich Probleme von anderen anzuhören war wirklich interssant. Vor allem kam ich zu dem Schluss, dass ich nicht der Einzige mit Problemen bin und dass man, wenn man sich mit anderen darüber austauscht, der Lösung irgendwie ein gutes Stück näher gekommen ist.
Aber ich muss auch zugeben, dass es zum Ende hin sehr anstrengend war mit so vielen neuen Leuten umzugehen. Das ganze System "Small Talk" ist mir doch ein bisschen suspekt gewesen zum Schluss.

Sighnaghi ist übrigens ein beschauliches Städtchen.
Wirklich klein aber wunderschön und umgeben vom Kaukasus.










Sonntag Nachmittag sind wir dann nach Tiflis gefahren, wo wir bis Montag geblieben.
Diese Stadt ist...interessant! Aber schaut selbst!










Und weil das alles noch nicht genug ist, waren wir von Montag auf Dienstag noch in einer kleinen Stadt nahe Tiflis namens Rustavi. Dort haben wir Freiwillige aus dem Training getroffen und waren abends lecker Essen. Ich sage nur: Khinkali! Verdammt lecker!
Dienstag haben wir uns dann die Innenstadt angesehen. Wobei Innenstadt eine Straße meint für die man keine halbe Stunde benötigt um sie komplett abzuschreiten. Aber wenn man schon mal da ist...







Dienstag Nachmittag ging es dann mit allen zurück nach Tiflis und wir haben uns noch ein bisschen die Stadt angesehen, waren Kaffee trinken und vor der Abreise noch einmal Khinkali essen.

Dienstag Abend ging es dann mit dem Nachtzug zurück nach Gyumri.

Und hier noch die schönste Geschichte der Woche:

Der Zug kam 3:45 Uhr in der früh in Gyumri an. Es war...wer hätte das gedacht...dunkel wie die Nacht und es war schei...kalt. Kein Taxi. Ich bin also mit meinem Gepäck über eine Stunde durch Gyumri gelaufen um zu meiner Gastfamilie zu kommen. Auf der Straße habe ich ein paar Bekanntschaften mit Straßenhunden gemacht...wir haben uns prima verstanden.
Bei der Familie angekommen, es war um 5 Uhr morgens...hm...ich hatte vergessen Bescheid zu geben, wann ich ankomme. Also haben natürlich alle geschlafen. Ich habe vorsichtig ans Tor geklopft, irgendwas hat mir gesagt, dass es sehr unhöflich wäre, die Familie zu wecken. Also habe ich bis 8 Uhr morgens in der Eiseskälte vor dem Tor des Hauses verbracht. Was soll man dazu sagen? Das passiert mir nicht noch mal.

Sonntag, 3. November 2013

Edschmiadsin – Stadt der Kirchen

Heute haben wir einen Ausflug in die Stadt der Kirchen gemacht – Edschmiadsin.
Ohne viel Worte zu verlieren, hier die Bilder.














Wie immer, ist es nur eine kleine Auswahl. 

Aber eine Geschichte muss ich noch erzählen:
Als wir alle auf den Bus gewartet haben, der uns zurück nach Yerevan bringen sollte, hielten ein paar Taxen an, die uns mitgenommen hätten. Die wären aber teurer gewesen als der Bus. Nicht viel teurer, aber wir sind ja sparsam. 
Ein Mann aber, der kein Taxi hatte, sondern privat nach Yerevan gefahren ist, hielt an und hat uns einfach nach Yerevan mitgenommen. Für Umme. Das nenn ich Gastfreundschaft.

Samstag, 2. November 2013

Endlich Arbeit!

Die letzte Woche habe ich nun von Dienstag bis Freitag im Gyumri Social Childcare Centre verbracht. (Für das einfacherer Lesen und Schreiben wird die Einrichtung in Zukunft mit GSCC abgekürzt. Anmerkung des Autors.) Dieses Zentrum, welches sich um Kinder und deren Eltern aus sozial schwierigen Verhältnissen kümmert, wird für die nächsten elf Monate meine Arbeitsstelle sein.
Für den Anfang habe ich noch nicht so viel gemacht und die meiste Zeit habe ich damit verbracht, die Arbeitskolleginnen und die Abläufe kennen zu lernen.

Vormittags gibt es für mich wenig bis nichts zu tun, weshalb ich auch meistens erst um 12 Uhr erscheinen darf. Nach einer Stunde Internetrecherche und einem köstlichen Kaffee trudeln dann auch so langsam die Kinder aus den Schulen ein. Hier beginnt nun die Arbeit.

Als aller erstes sind die Hausaufgaben an der Reihe. Kinder, welche Englisch- oder Deutschhausaufgaben machen müssen, kommen zu mir und gemeinsam bewältigen wir diese dann.
Das ist wirklich nicht einfach. Denn, auch wenn die Kinder aus der 6. oder 7. Klasse komme, muss ich gestehen, dass ich die Hälfte des Stoffes aus meinem hintersten Ordner im Kopf hervorkramen muss. Hinzu kommt die Schwierigkeit, dass die Verständigung nicht optimal läuft und eigentlich immer eine der beiden Frauen, die Englisch sprechen können, anwesend sein muss. Die haben nun aber auch andere Aufgaben zu erfüllen, weswegen ich manchmal wie das Kaninchen vor dem Kinde...äh...der Schlange sitze. Die Kinder scheinen das selbe durch zu machen. 

Aber neben Hausaufgaben gibt es natürlich auch jede Menge Zeit um zu spielen.

Von Ballspielen, über Springseilhüpfen bis hin zu Hulla Hupp Reifen ist alles dabei.
Die können einen echt fertig machen, die Kleinen. 

Donnerstag war ja dann auch Halloween und weil eine Party nicht in Frage kam, da das GSCC (Na? Wie hieß das doch gleich noch mal?) schon gegen 17 Uhr schließt, dachte ich mir, dass Kürbisse genau das richtige sind. Eliz, eine wundervolle Kollegin, und ich, sind also Donnerstag auf den Markt gegangen und haben drei Kürbisse gekauft, die es zu verzieren galt.
Das Problem war natürlich, dass die Kinder nicht mit Messern an den harten Kürbissen arbeiten konnten. Also haben wir einen kleinen Malwettbewerb vorher veranstaltet. Jedes Kind sollte einen Kürbis mit einem Gesicht malen und die Kinder haben per Handabstimmung die drei Besten Fratzen gekürt. Die Gewinner durften dann auch die Gesichter auf die Kürbisse übertragen und Eliz und ich haben dann geschnitzt. Die Ergebnisse seht ihr hier.


Die Opfer




Die "Täter"

Oh halt, die Täter sind hier


Eine Rübe zwischen Kürbissen

Alle sind stolz auf das Ergebnis und ich habe ein erstes Gruppenbild

Ich bin wirklich gespannt, was die nächsten Wochen im GSCC noch so bringen werden. Auf jeden Fall ist schon klar, dass ich die Kinder sehr mag und das die Entscheidung, in dieser Einrichtung zu arbeiten, die richtige war.